Wichtiger Meilenstein im Projekt Zukunftsquelle

Sipplingen, 22.10.2021 – Das Projekt „Zukunftsquelle. Wasser für Generationen“, mit dem die Bodensee-Wasserversorgung die Trinkwasserversorgung von mehr als vier Millionen Menschen für die nächsten Jahrzehnte sichert, tritt in eine neue Phase: Mit Verabschiedung der sogenannten Vorzugsvariante stehen die wesentlichen Eckpunkte für die weitere Planung fest.

Grafik Zukunftsquelle Entnahmeleitung

Karte Bodensee Planungsstand Zukunftsquelle 2021

Die Projektverantwortlichen der Bodensee-Wasserversorgung sowie die beauftragten Planungsbüros haben in den vergangenen Monaten alle Möglichkeiten für den Standort des geplanten neuen Seewasserwerks im Pfaffental sowie den Verlauf der Druckleitungstrasse zum Sipplinger Berg intensiv geprüft, um die aus technischer, wirtschaftlicher und rechtlicher Sicht optimale Lösung zu finden.

Die in den letzten Monaten durchgeführte Variantenprüfung für den neuen Standort hat nun eine Vorzugsvariante ergeben, die sich gegenüber anderen vor allem durch eine höchstmögliche Umweltverträglichkeit, geringere Auswirkungen auf Rechte Dritter sowie eine höhere Flexibilität und Sicherheit für Bau und Betrieb auszeichnet. Auch für die neu benötigte Freiluftschaltanlage zur elektrischen Anbindung wurde ein möglicher Standort festgelegt.

Damit geht das Projekt Zukunftsquelle von der Vorplanungsphase in die Entwurfsplanung über: Für die kommenden Monate bildet die Vorzugsvariante die Planungsgrundlage zur Erstellung eines Entwurfs inklusive einer Kostenberechnung. Beides wird dann voraussichtlich im ersten Halbjahr 2023 den Zweckverbandsmitgliedern zur Abstimmung vorgelegt.

Das Projekt „Zukunftsquelle. Wasser für Generationen“

Mit dem Ziel, die Wasserversorgung für vier Millionen Baden-Württemberger für die kommenden Jahrzehnte fit zu machen, hat die Bodensee-Wasserversorgung 2019 das Projekt „Zukunftsquelle. Wasser für Generationen“ aufgelegt. Teile der Entnahme- und Förderanlagen in Sipplingen am Bodensee nähern sich mittlerweile ihrer Altersgrenze und müssen aufgrund der langen Betriebsdauer ersetzt oder erneuert werden.

Die zunehmende Ausbreitung der Quaggamuschel in den technischen Anlagen erfordert den Bau neuer Leitungen und neue Aufbereitungstechnologien, welche die invasive Muschel und ihre Larven sicher entfernen.

Gleichzeitig soll mit den geplanten Maßnahmen die Sicherheit gegen Ausfälle erhöht werden. Ein zweites Wasserwerk im Standort Pfaffental sorgt für eine doppelte Versorgungssicherheit im Falle von Störungen oder Ausfällen. So wird die Wasserentnahme sowie die Druckleitung zum Sipplinger Berg getrennt vom bisherigen Standort Süßenmühle sein.

Eine Machbarkeitsstudie hatte im Jahr 2019 die ersten Ideen für die Planung des Projekts „Zukunftsquelle“ geliefert, die anschließend in zahlreiche Alternativen überführt wurden und nun in einer Vorzugsvariante gemündet sind.

Informationsveranstaltung für alle Interessierten

Die Zukunftsquelle hat große Auswirkungen auf Mensch und Umwelt am Bodensee. Daher möchte die Bodensee-Wasserversorgung weiterhin transparent über das Projekt informieren. Die interessierte Öffentlichkeit ist deshalb zu einem zweiten Informationsmarkt eingeladen, der vom 21. bis zum 23. Oktober auf dem Gelände des Seepumpwerks in Sipplingen stattfinden wird. Nähere Informationen dazu gibt es unter https://www.bodensee-wasserversorgung.de/i-punkt/termine.html.

 

Ansprechpartnerin
Teresa Brehme, Pressesprecherin
Tel: +497119732310
Mobil: +49 15117581072
E-Mail teresa.brehme@bodensee-wasserversorgung.de

 

Weitere Informationen über die Bodensee-Wasserversorgung

Am 25. Oktober 1954 gründeten 13 Städte und Gemeinden den Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung, um den ständig steigenden Trinkwasserbedarf mit Zusatzwasser aus dem Bodensee zu decken. Heute versorgt die Bodensee-Wasserversorgung über ihre 183 Mitglieder insgesamt 320 Städte und Gemeinden mit etwa vier Millionen Einwohnern jederzeit und in ausreichender Menge mit bestem Trinkwasser aus dem Bodensee.

Das Wasser wird aus dem Überlinger See in etwa 60 Meter Tiefe dem Bodensee entnommen und mit sechs großen Pumpen bis in die circa 310 Meter höher gelegene Aufbereitungsanlage auf dem Sipplinger Berg gefördert. Dort wird das ohnehin schon gute Bodenseewasser mit Mikrosieb-, Ozon- und Filteranlagen zu einem Trinkwasser sehr hoher Qualität aufbereitet.

Die Kapazität der Förder- und Aufbereitungsanlagen beläuft sich auf etwa 9.000 Liter in der Sekunde; an einem Tag dürfen maximal 670.000 Kubikmeter Wasser dem Bodensee entnommen werden. Rund 1.700 Kilometer meist großkalibriger Rohrleitungen leiten das Trinkwasser bis in den äußersten Norden des Landes.

Heute gibt die Bodensee-Wasserversorgung an ihre Verbandsmitglieder etwa 125 Millionen Kubikmeter Wasser im Jahr ab. Mit dieser Aufgabenstellung ist sie der größte Wasserversorgungszweckverband in Deutschland.