Mit Blick auf den Klimawandel und den eigenen CO2-Fußabdruck übernimmt die Bodensee-Wasserversorgung konsequent Verantwortung und richtet das Augenmerk auf die eigenen Anlagen und die dort verwendete Energie. So hat sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, den gesamten Stromverbrauch ab 2022 zu einhundert Prozent zu dekarbonisieren und den Strom rein aus erneuerbaren Energien zu beziehen.
Erreicht wird dieses Ziel durch eine Vielzahl an Maßnahmen. Neben klassischen Energieeinsparungen sollen zukünftig verstärkt eigene Erzeugungsanlagen errichtet werden. Strommengen, welche nicht selbst erzeugt werden können, sollen aus Erneuerbaren-Energien-Anlagen bezogen werden. Hierzu wurden entsprechende Verträge für das Jahr 2022 bereits abgeschlossen.
Ausbau von Eigenerzeugungsanlagen
In den vergangenen Jahren hat die Bodensee-Wasserversorgung bereits mehrere Fotovoltaikanlagen gebaut. Im Jahr 2020 kam eine Fotovoltaikanlage auf dem Scheitelbehälter Liptingen bei Tuttlingen mit einer jährlichen Stromproduktion von 750 MWh hinzu. Das größte Projekt war in diesem Jahr die Errichtung einer Fotovoltaikanlage auf dem ca. 9.000 m² großen Dach der Filterhalle des Wasserwerks Sipplinger Berg mit einem jährlichen Energieertrag von 1.400 MWh. Die Anlage wird in Kürze in Betrieb genommen.
Weitere Fotovoltaikanlagen befinden sich derzeit in Planung. So soll mittelfristig der jährliche Zubau an Kapazitäten aus Fotovoltaikanlagen von derzeit 1,4 MW auf bis zu 5 MW gesteigert werden.
Stromverbrauch der Bodensee-Wasserversorgung
Aufgrund der Topografie und des großen Versorgungsgebiets benötigt die Bodensee-Wasserversorgung sehr viel elektrische Energie. Vor allem der Betrieb der Pumpen im Seepumpwerk, die jährlich über 130 Millionen Kubikmeter Wasser ins Wasserwerk auf den Sipplinger Berg fördern, ist mit hohem Energieaufwand und hohen Energiekosten verbunden.
2020 betrug der Gesamtenergieverbrauch der Bodensee-Wasserversorgung 174 Millionen Kilowattstunden (kWh). Rund 97 Prozent hiervon, also 170 Millionen kWh, entfielen auf den elektrischen Energieverbrauch. Dies entspricht in etwa dem Stromverbrauch von 120.000 Personen. Die hiermit verbundenen CO2-Emissionen beliefen sich im Jahr 2020 auf 65.000 Tonnen.
Ansprechpartnerin
Teresa Brehme, Pressesprecherin
Tel: +497119732310
Mobil: +49 15117581072
E-Mail teresa.brehme@bodensee-wasserversorgung.de
Weitere Informationen über die Bodensee-Wasserversorgung
Am 25. Oktober 1954 gründeten 13 Städte und Gemeinden den Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung, um den ständig steigenden Trinkwasserbedarf mit Zusatzwasser aus dem Bodensee zu decken. Heute versorgt die Bodensee-Wasserversorgung über ihre 183 Mitglieder insgesamt 320 Städte und Gemeinden mit etwa vier Millionen Einwohnern jederzeit und in ausreichender Menge mit bestem Trinkwasser aus dem Bodensee.
Das Wasser wird aus dem Überlinger See in etwa 60 Meter Tiefe dem Bodensee entnommen und mit sechs großen Pumpen bis in die circa 310 Meter höher gelegene Aufbereitungsanlage auf dem Sipplinger Berg gefördert. Dort wird das ohnehin schon gute Bodenseewasser mit Mikrosieb-, Ozon- und Filteranlagen zu einem Trinkwasser sehr hoher Qualität aufbereitet.
Die Kapazität der Förder- und Aufbereitungsanlagen beläuft sich auf etwa 9.000 Liter in der Sekunde; an einem Tag dürfen maximal 670.000 Kubikmeter Wasser dem Bodensee entnommen werden. Rund 1.700 Kilometer meist großkalibriger Rohrleitungen leiten das Trinkwasser bis in den äußersten Norden des Landes.
Heute gibt die Bodensee-Wasserversorgung an ihre Verbandsmitglieder etwa 125 Millionen Kubikmeter Wasser im Jahr ab. Mit dieser Aufgabenstellung ist sie der größte Wasserversorgungszweckverband in Deutschland.